Test BenQ GW2265HM Monitor

Monitore, egal ob mit LED-Hintergrundbeleuchtung, IPS-Panel oder Full-HD-Auflösung, werden zunehmend günstiger. Während man vor einigen Jahren noch mindestens 200 Euro auf den Ladentisch legen musste, um Filme in 1080p betrachten zu können, sind solche Monitore mittlerweile für zweistellige Beträge zu haben. Einer dieser Monitore ist auch der BenQ GW2265, der im Rahmen der Amazon Cyber Monday Week seinen Weg in die Redaktion gefunden hat: Für etwas unter 100 Euro sollte der 21,5-Zöller seine Dienste verrichten. Was wir von unserem neuen Arbeitsgerät halten – und ob der Kauf eher Top oder Flop war, erfahren Sie in unserem Testbericht.

Aussehen, Verarbeitung, Materialqualität und Haptik

Unser Testgerät präsentiert sich auf dem Schreibtisch ähnliche wie viele andere Monitore: Der Rahmen ist zwischen 1,4 und 1,7 Zentimeter breit und ist ebenso wie die gesamte Frontseite mit glänzendem Klavierlack überzogen. Am unteren linken Rand sind Logos diverser Eingeschaften des Monitors in weißer Farbe aufgedruckt, genauer jeweils die Schriftzüge „HDMI“, „senseye3“ und „LED“.

Der Standfuß erledigt seinen Job durchschnittlich, insgesamt steht der Monitor etwas wackelig auf den Beinen. Verwinden lässt sich das Display nicht, schwenkbar ist der Monitor um etwa 5 Grad nach vorne und rund 20 Grad nach hinten. Abgesehen davon machen die Materialien einen recht guten Eindruck, die Verarbeitung ist sonst ohne Mängel – so sind mitunter auch keine besonders hohen oder abweichenden Spaltbreiten zu finden, auch die Ecken wurden insgesamt gut abgerundet.

Die Rückseite des Monitors ist in schwarzem, matten Plastik gehalten. Auf der Rückseite des Monitors, genauer gesagt in der rechten unteren Ecke (von vorne betrachtet) befinden sich auch die einzelnen Tasten zur Steuerung des On-Screen-Displays (OSD). Diese insgesamt 6 Buttons bieten einen klaren Druckpunkt, fühlen sich aber dennoch etwas billig an. Ebenfalls rückseitig befinden sich im Übrigen auch VESA-Bohrungen, mit denen sich das Display auf Wunsch an der Wand befestigen lässt.

Ein Vorteil im Vergleich zu vielen leichteren Monitoren: Das Netzteil ist beim BenQ GW 2265 bereits integriert. Somit muss dieses nicht noch zusätzlich auf dem Schreibtisch verstaut werden, sondern ist im Gehäuse immer dabei.

Anschlussausstattung und Lieferumfang

Wie bereits erwähnt unterstützt das Display mit einer Diagonale von 21,5 Zoll eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln; das Bildsignal wird dabei wahlweise per DVI-D, VGA oder HDMI eingespeist. Damit stehen praktisch alle im Consumer-Bereich gängige Anschlüsse zur Verfügung, DisplayPort bzw. miniDP oder andere Standards sind nur bei weit teureren Geräten zu finden. Mit der Kombination dieser Schnittstellen können Käufer Adapter so getrost zur Seite legen. Zusätzlich bietet unser Testgerät auch einen In- und Output für 3,5-Zoll-Klinken zur Audioausgabe. Auf diese kommen wir weiter unten zu sprechen.

Einschub an dieser Stelle: Der BenQ GW2265 ist in zwei verschiedenen Varianten erhältlich: Der GW2265M bietet keinen HDMI-Anschluss, bei unserem Testgerät, dem GW2265HM, ist dieser hingegen vorhanden.

Bei einem Gerät zu einem Preis von rund 100 Euro sind die Erwartungen an den Lieferumfang denkbar gering. Dennoch versäumt der BenQ GW2265 nur wenig: Neben einem VGA-Kabel, das bereits im Karton mit dem VGA-Port verschraub ist (und sich selbstverständlich ganz normal abschrauben lässt) und dem Kaltgerätekabel finden sich noch ein Booklet über die Sicherheitsinformationen, ein Quick Start Guide sowie eine Treiber-DVD im Karton ein. Ebenfalls inbegriffen ist ein 9 x 6,5 Zentimeter großes Gehäft über die Garantieinformationen, das aber eher an ein Taschenkino erinnert.

Zusammenfassend gesagt: Trotz des geringen Preises bietet der GW2265 seinen Käufern nicht nur alle gängigen Anschlussmöglichkeiten, sondern spart auch beim Zubehör nicht. Ein HDMI-Kabel wäre zwar sehr schön gewesen, ist zu einem Verkaufspreis von um die hundert Euro aber nicht zu erwarten. Der Monitor kann selbstverständlich auch ohne die Installation von Treibern genutzt werden.

HDMI, DVI-D und VGA können als Videoeingang genutzt werden

HDMI, DVI-D und VGA können als Videoeingang genutzt werden

Bildqualität, Helligkeit, Farbdarstellung und Blickwinkel

Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Punkt unseres Tests: Der Bildqualität, Farbdarstellung und den Blickwinkeln. Bei dem im BenQ GW2265HM verbauten Display handelt es sich um VA-Panel mit LED-Backlight, das mit einer Reaktionszeit von 6 Millisekunden und einem nativen Kontrast von 3000:1 aufwartet. Diese Daten können wir soweit mangels passender (und teurer) Messgeräte nur schwer überprüfen. Schwarze Farben wirken aber auch tatsächlich schwarz und werden nicht, wie in vielen Fällen, grau dargestellt. Damit dürfte der Monitor auch bei entsprechenden Messungen einen recht guten Schwarzwert und Kontrast erreichen.

Alle anderen Farben wirken im Vergleich mit anderen Monitoren insgesamt relativ künstlich und schlichtweg nicht natürlich. Gerade weiss ist dabei etwas zu blass, bei anderen hellen Farben ist zudem auch ein Glitzern auffällig, das sonst meist nur bei IPS-Paneln zu finden ist (vgl. auch „IPS-Glitzern“). In einer nicht-repräsentativen <a title=”Umfrage Computerbase zu IPS-Glitzern” href=”http://www lisinopril dosage.computerbase.de/forum/showthread.php?t=738547″>Umfrage eines Computerformus empfanden rund 75% der Nutzer dieses Verhalten als nicht störend, beim BenQ GW2265 fällt dieses Glitzern jedoch recht stark auf, da die Pixeldichte bedingt durch die recht kleine Bilddiagonale bei hoher Auflösung für Desktop-PCs recht hoch ausfällt.

Für die Grafikbearbeitung ist der Monitor demnach nur sehr bedingt geeignet, aber auch im hobby- oder semiprofessionellen Webdesigneinsatz sollten sich potenzielle Käufer nach anderen Modellen umsehen. Wer stattdessen einfach ein Office-Gerät mit mattem Bildschirm benötigt, kann an dieser Stelle zugreifen: Das Glitzern entsteht meist durch einen etwas höheren Entspiegelungsgrad, der beim BenQ GW2265HM gegeben ist. Dadurch wird auch Arbeiten in helleren Umgebungen möglich, zumal der Monitor auch bei der Luminanz einen Wert von etwa 250 bis 300 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) erreichen dürfte.

Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Unseren Testern steht zwar kein passendes Messgerät zur Verfügung, dafür aber andere vermessene Displays und Hardware. Hier lässt sich ein subjektiver Vergleich problemlos durchführen.

Auch Kaufinteressierte, die einen besonders hohen Wert auf eine Blickwinkelstabilität legen, dürfen beim BenQ GW2265HM ohne Bedenken zuschlagen: Die VA-Technologie bietet zwar nicht so gute Blickwinkel wie mancher IPS-Konkurrent, ist TN-Monitoren dafür aber deutlich überlegen. So dunkelt auch unser Testgerät selbst bei sehr extremen Blickwinkeln nur minimal ab; Farbumkehrungen oder -invertierungen sind nicht zu erkennen.

Dafür besitzen Monitore mit VA-Panels einen entscheidenden Nachteil, der uns auch bei unserem Testgerät auffällt: In vielen Fällen bilden sich schlieren, die zwar im Office-Einsatz nicht stören, spätestens aber auf dem Schlachtfeld von Battlefield 4 oder anderen Shootern negativ auffallen. Zum Einsatz im Gaming-Bereich ist der Monitor daher nicht geeignet, zumal viele Nutzer sich hier so oder so auch eine bessere Farbdarstellung wünschen dürften. Mehr Informationen dazu finden sich hier: Welcher Display-Typ am besten für Gaming geeignet ist.

Lautsprecher

BenQ wirbt auf der Amazon-Seite für einen „perfekten audiovisuellen“ Genuss. Dass dies bei fehlendem Subwoofer und einem Produktpreis von rund 100 Euro zumindest im Audio-Segment kaum der Fall sein dürfte, müssen wir an dieser Stelle wohl nicht vermerken. Tatsächlich sind die Lautsprecher des Geräts eher als Gimmick anzusehen oder maximal für das ein oder andere YouTube-Video zu gebrauchen, selbst günstige externe Lautsprecher für unter 10 Euro machen ihren Job besser. So klingt die Soundausgabe recht dumpf und matt, Bässe werden praktisch gar nicht dargestellt, auch in den Höhen schwächeln die Speaker. Zusätzlich strahlt der Sound auch eher nach hinten aus, wodurch das Hörvergnügen und die Akustik weiter beeinträchtigt wird. Das war aber auch nicht anders zu erwarten – und so verbuchen wir die Lautsprecher als „gut gemeinten Zusatz“, ohne sie großartig in unsere Bewertung miteinfließen zu lassen.

Fazit

Der BenQ GW2265 ist Monitor mit VA-Panel zum günstigen Preis: Er bietet alle nötigen Anschlüsse, eine akzeptable Stabilität und insgesamt eine gute Verarbeitung. Bei der Bildqualität und den Panel-Eigenschaften taugt der Monitor zweifelsohne als Office-Gerät: Die Blickwinkel fallen für den genannten Preis sehr gut aus, dafür müssen Käufer bei der Farbqualität abstriche machen. Sowohl bei Grafikbearbeitern als auch Gamern hat der Monitor daher nichts zu suchen: Farben wirken, wie bereits genannt, deutlich zu künstlich und sind – mit Ausnahme des guten Schwarzwerts – nicht repräsentativ. Bei Shootern und schnellen Bewegungen stören nervige Schlieren, die dem Spielvergnügen abträglich sind.


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Bewertung

Gesamtbewertung: 4.5 von 5.0 Sterne
Produkt: BenQ GW2265HM
Bewertet von: Michael Nissen
Bewertet am: 19.12.2013

Nachtrag, 24.01.2014:
Soeben erreicht uns die E-Mail eines Lesers, dass der GW2265HM ohne PWM arbeite und damit eine flimmerfreie Arbeitsumgebung ermögliche. Direkt verifzieren können wir diese Aussage nicht, da uns das Testgerät nicht mehr zur Verfügung steht. Dennoch möchten wir unsere Leser auf diese Information Aufmerksam machen.
Originaltext:
„Guter Test zum GW2265HM von Benq, danke. Allerdings habe ich mich gewundert, dass Sie das mit Abstand wichtigste Feature des Monitors nicht erwähnen, nämlich, dass sein Backlight ohne PWM arbeitet. Ich hätte normalerweise einen Benq nicht mit der Zange angefasst, aber das flimmerfreie BL war für mich wichtiger als die Mängel, die der Monitor hat.“
Danke an „W.M.“!

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