Wer programmieren können will, benötigt nicht nur die entsprechenden fachlichen Kenntnisse, sondern auch eine passende Entwicklungsumgebung sowie einen entsprechenden Compiler. Eine dieser Entwicklungsumgebungen ist NetBeans. Standardmäßig wird damit vor allem Java geschrieben und programmiert, aber auch C++ lässt sich problemlos mit der IDE (Integrated Development Environment) schreiben und im Anschluss kompilieren.
Um unter NetBeans nicht nur in Java, sondern auch in C++ programmieren zu können, muss allerdings erst einmal das passende Paket heruntergeladen und installiert werden. Entweder das entsprechende Package ist bereits installiert (einfach NetBeans starten, neues Projekt erstellen und nachsehen, ob C/C++ bereits in der Liste vorhanden ist) oder es muss noch (nach-)installiert werden. Für letzteres öffnet man NetBeans, klickt in der Menüleiste auf „Tools“ und anschließend auf „Plugins“. Im sich nun öffnenden Fenster wird der Reiter „Available Plugins“ geöffnet, in der Suchbox oben rechts reicht es aus, „C++“ einzugeben. Nun wird ein Häkchen links im Auswahldialog gesetzt, nach einem Klick auf „Install“ wird das Plugin installiert.
Soweit, so gut. Versucht man nun, ein neues Projekt mit C++ zu erstellen, gibt es dennoch ein weiteres Problem. Zwar ist die Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache bereits installiert – nicht aber der Compiler. Dieser muss noch manuell vom Benutzer nachgerüstet werden. Die offizielle Seite von NetBeans empfiehlt hier den Compiler „Cygwin“, der auf dieser Seite heruntergeladen werden kann. Deutlich einfacher gestaltet sich allerdings die Installation von MinGW (Minimalist GNU for Windows) inklusive MSYS. Dazu wird nach dem Herunterladen die Setup.exe geöffnet, im Installer selbst klickt man sich solange weiter, bis die „Select Components“-Seite erscheint. Hier ist es nun wichtig, sowohl den C++-Compiler als auch das „MSYS Basic System“ und das „MinGW Developer Toolkit“ auszuwählen und zu installieren. Nach der Installation muss der Pfad zu MinGW in die windowsseitige „Path“-Variable eingetragen werden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass der Benutzer als Administrator eingeloggt ist und über die entsprechenden Rechte verfügt. Per Klick auf die Systemsteuerung, „System und Sicherheit“ sowie „System“ gelangt man auf die Seite „Basisinformationen des Computers“. Der Klick auf „Erweiterte Systemeinstellungen“ gibt eine neue Dialogbox preis, in welcher der Reiter „Erweitert“ mit einer Schaltfläche für „Umgebungsvariablen“ versehen. Im Feld „Systemvariablen“ wird der Eintrag „Path“ gesucht, der sich per Doppelklick öffnen lässt. Die Liste wird nun, getrennt durch ein Semikolon („;“) mit dem Pfad des bin-Ordners von MinGW bzw. Cygwin, z.B. C:MinGWbin, ergänzt. Gespeichert wird anschließend per Klick auf „OK“ bzw. „übernehmen“.
Als letzter Schritt muss in NetBeans unter „Tools“ -> „Options“ -> „C/C++“ -> „Add“ der entsprechende Pfad zu Cygwin bzw. MinGW angegeben werden. Ist der Hauptordner, zum Beispiel unter C:MinGW, erst einmal angegeben worden, werden alle restlichen Felder in der Regel automatisch ausgefüllt. Ist dies nicht der Fall, müssen die entsprechenden Pfade manuell nachgetragen werden. Mit einem Klick auf „OK“ werden die Angaben gespeichert. Um die Installation zu testen, reicht die Erstellung eines neuen C++-Projekts (File -> New Project) sowie dessen anschließende Kompilierung aus. Damit sollte NetBeans nun auch C++ unterstützen. Fragen, Anregungen, Wünsche und Kritik sind in den Kommentaren wie immer herzlich willkommen.